Wohnen in der historischen Altstadt, Planungswerkstatt 2015

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Sanierung, Modernisierung und Erweiterung eines denkmalgeschützen Fachwerkhauses im historischen Stadtkern. Erstellung von 4 - 5 vorwiegend barrierefreien Wohneinheiten und einem Ladenlokal zur kurzzeitigen Kinderbetreuung.

Das Gebäude Exterstraße 16 ist ein tief in das Grundstück hineinreichendes, giebelständiges Haus, dessen vorderer Teil zum ältesten erhaltenen Baubestand der Detmolder Kernstadt gehört und um 1800 durch einen rückwärtigen Anbau erweitert wurde. Grundsätzlich besteht es aus zwei Teilen, die unterschiedliche Höhenniveaus aufweisen. Die Aufteilung des Gebäudes ist relativ kleinteilig, es gibt viele bauliche Anpassungen und insbesondere die vertikale Erschließung ist durch die unterschiedlichen Höhen sehr unübersichtlich. Der bauliche Zustand ist sowohl Innen, als auch Außen sehr schlecht.

Die Nachbarparzelle Exterstraße 18 ist eine unbebaute Baulücke und die hinteren Grundstücksteile beider Grundstücke sind ebenfalls unbebaut. Der Entwurf will einerseits die vorhandene Gartenhof-Situation erhalten und durch Verdrängung der parkenden Fahrzeuge aufwerten, andererseits mehr attraktiven innerstädtischen Wohnraum schaffen. Dies wird durch zwei neue Baukörper erreicht, die sich harmonisch an den denkmalgeschützten Gebäudebestand anfügen.

Das Torhaus, welches die Baulücke zwischen den giebelständigen und traufständigen Häusern schließt, nimmt die Höhenlinien des Bestandes auf, setzt sich von diesem aber in Formensprache, Dachform und Material bewusst ab. In diesem Gebäude befindet sich eine eigenständige Wohneinheit mit Dachterrasse im Staffelgeschoss und rund 90 m2 Wohnfläche.
Der neue kubische Baukörper im rückwärtigen Grundstücksteil stellt eine Erweiterung des bestehenden Fachwerkgebäudes dar und ist an dieses mit einer Fuge aus Glas angeschlossen. Durch diese gläserne Fuge dringt Licht bis tief in die Gebäudemitte. Das ebenerdige Stützengeschoss bietet Platz für drei PKW-Stellplätze.

Das alte Fachwerkhaus beherbergt im vorderen Teil des Erdgeschosses die „Zwergen-Bar“, welche es Eltern ermöglichen soll, für die Dauer eines Einkaufs oder eines Arztbesuches Ihre Kinder in eine Betreuung zu geben.

Die Erschließung für die insgesamt drei Wohnungen befindet sich an der Schnittstelle zwischen dem Vorderhaus und dem alten Hinterhaus. Auf diese Weise können alle Wohnungen, zum Teil sogar auf mehreren Ebenen, über einen gemeinsamen Aufzug erreicht werden. Die Wohnung im Vorderhaus, welche sich über zwei Etagen erstreckt, verfügt über einen großzügigen Luftraum im Wohnbereich. An dieser Stelle ist im Dach eine großflächige Verglasung vorgesehen, die viel Licht ins Gebäudeinnere bis in die untere Etage gelangen lässt.

Bestandsgebäude und rückwärtige Erweiterung geben Raum für drei Wohneinheiten (90, 125 und 140 m2 Wohnfläche), sowie die „Zwergen-Bar“ mit 90 m2 Nutzfläche.
Insgesamt können so 450 m2 hochwertiger Wohnraum und 90 m² Nutzfläche gewonnen werden.